Nintendos rätselhafter Teaser „Emio, der lächelnde Mann“ entpuppt sich als neuester Teil der Famicom-Detective-Club-Reihe – eine Vision von Produzent Sakamoto, die das Erbe der Serie würdig fortsetzt.
Emio als neuer Famicom-Detective-Club-Titel angekündigt
Legendäre Mordmysterium-Serie kehrt nach 35 Jahren zurück
Die ursprünglichen Famicom-Detective-Club-Spiele – „The Missing Heir“ und „The Girl Who Stands Behind“ – erschienen erstmals Ende der 1980er Jahre in Japan und versetzten Spieler in gruselige Mordermittlungen in ländlichen Settings. Dieses neue Kapitel, „Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club“, schlüpft erneut in die Rolle des Detektivs im Utsugi-Detektivbüro, der einem berüchtigten Serienmörder namens „Emio, der lächelnde Mann“ nachjagt.
Am 17. Juli 2024 enthüllt, startet dieses Nintendo-Switch-Exklusivspiel weltweit am 29. August. Ein unheimlicher Teaser zeigt eine Figur im Trenchcoat mit einer Papiertütemaske und einem grotesken Lächeln – das Spiel verspricht eine düstere Neuausrichtung der Serie.
Die offizielle Zusammenfassung beschreibt: „Als ein Schüler mit einem lächelnden Papiertütenkopf ermordet wird, stolpern Detektive über Verbindungen zu einem 18 Jahre alten ungelösten Fall und der Urban Legend von Emio – einem mythischen Killer, der seinen Opfern ‚ein ewiges Lächeln‘ schenkt.“
Spieler rekonstruieren die Ereignisse rund um das Opfer Eisuke Sasaki, befragen Klassenkameraden und durchkämmen Tatorte nach Hinweisen, die aktuelle Morde mit vergangenen Grausamkeiten verknüpfen.
Zurückkehrende Charaktere sind die Verhörexpertin Ayumi Tachibana und Büroleiter Shunsuke Utsugi – letzterer ermittelte bereits vor zwei Jahrzehnten im originalen Emio-Fall. Dieser erfahrene Detektiv debütierte im zweiten Serienteil.
Gemischte Reaktionen der Spielecommunity
Nintendos kryptischer Emio-Teaser weckte zunächst Neugier, da er deutlich vom familienfreundlichen Image des Unternehmens abwich. Ein scharfsinniger Twitter-Nutzer tippte Wochen vorher richtig auf einen neuen Famicom-Detective-Club-Teil: „Verrückte Vorhersage: Emio ist eigentlich der Bösewicht in einem düsteren dritten Teil nach den Switch-Remakes.“
Während Fans die Wiederbelebung feierten, äußerten andere Enttäuschung über das visuelle Roman-Format. Reaktionen reichten von scherzhaften Kommentaren wie „Nintendo-Fans sind sauer, weil sie lesen müssen“ bis hin zu echter Frustration bei Action-Horror-Erwartungen.
Evolution einer Mordmysterium-Reihe
Serienschöpfer Yoshio Sakamoto teilte in einem Video Entwicklungsdetails: Die 2021er Switch-Remakes der ersten beiden Teile inspirierten dieses neue Kapitel. „Ich wusste, wir können etwas Besonderes schaffen“, so Sakamoto, der an die ursprüngliche Vision interaktiver Krimis erinnerte, bei denen Spieler selbst Fälle lösen.
Die Serie ließ sich stets von Horrorfilmen – insbesondere Dario Argento – inspirieren. Komponist Kenji Yamamoto verriet, wie Sakamoto angsteinflößende Sounddesigns forderte, sogar plötzliche Lautstärkespitzen für Jump-Scares.
Anders als frühere Teile mit Geistergeschichten und Aberglaube erforscht Emio japanische Urban Legends. Während „The Missing Heir“ Flüche und „The Girl Who Stands Behind“ Schulgeister behandelte, basiert diesmal die Mythologie auf der Schauergestalt des lächelnden Mannes.
Ein kreativer Durchbruch
In 2004er Interviews sprach Sakamoto über seine Horror-Einflüsse und Nintendos kreative Freiheit: „Sie gaben uns nur den Titel und völlige Gestaltungsfreiheit – keine Ideen-Beschränkungen.“
Trotz ihres Alters halten die ersten beiden Teile solide 74/100 Metacritic-Werte. Sakamoto verspricht, dieses Kapitel sei „die Krönung alles Gelernten“ – vom Drehbuch bis zur Animation – mit einem provokativen Ende, das noch Jahre diskutiert werden soll.